Sklaverei – von Gewalt begleitete Ausbeutung von Menschen durch andere Menschen – ist etwas, das sich durch die Menschheitsgeschichte zieht und bis heute existiert.
Ein internationales Team von 70 Fachhistorikern ist für dieses gewaltige Buch der Geschichte der Sklaverei nachgegangen: ihren Anfängen in der Vorgeschichte, ihrer Etablierung in den alten Hochkulturen, der Erfindung des Sklavenhandels im antiken Griechenland, der Sklaverei als Selbstverständlichkeit im alten Rom, dem Umgang von Judentum, Christentum und Islam mit der Sklavenhaltung, dem allmählichen Übergang von Sklavenhaltung zu anderen Formen der Knechtschaft im europäischen Mittelalter, der Belebung des Sklavenhandels und der Sklavenhaltung mit der europäischen Kolonialisierung in Asien, Afrika und Amerika, der großen Zeit des transatlantischen Sklavenhandels bis weit ins 19. Jahrhundert. Und sie sparen dabei weder die Sklaverei in China, in Korea oder in der islamischen Welt aus.
Sie vergleichen die vielfältigen Formen der Sklaverei, die Lebensverhältnisse der Versklavten und der Sklavenhalter an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten, die Formen der wirtschaftlichen und sexuellen Ausbeutung, aber auch die Regeln, die immer wieder von Staat oder Religion aufgestellt wurden. Sie untersuchen nicht zuletzt auch die Formen des Widerstands der Versklavten und die Methoden, diesen zu brechen.
Dabei versuchen sie immer wieder zu definieren, was genau Sklaverei bedeutet, wo die Grenzen zwischen Sklaverei und anderen Formen der Ausbeutung von Menschen durch Menschen verlaufen, wobei sie feststellen, dass der Rassismus – die Behauptung, dass Angehörige von Menschengruppen einen unterschiedlichen Wert haben – ein Ergebnis der Sklaverei ist und dass es durchaus moderne Formen der Versklavung gibt.
Schließlich gehen sie auch auf das Erbe ein, das namentlich die transatlantische Sklaverei hinterlassen hat – die alten Traumata, Rachewünsche hier und Schuldgefühle da –, ein Erbe, das in diesen Tagen an vielen Orten der Welt wieder ins allgemeine Bewusstsein gerückt ist.
»Von Kapitel zu Kapitel setzt sich mosaikartig ein sehr lebendiges Bild der Welten der Sklaverei zusammen. Dank der Vielstimmigkeit des Teams der Autorinnen und Autoren, dank der farbig geschilderten Szenen aus dem früheren Sklavenalltag, der bis in unser aller Gegenwart hineinwirkt. All das macht das Buch selbst für Novizen zu einem kostbaren Nachschlagewerk.«
Suzanne Krause, DLF
»Postkolonialismus als Schlagwort in vielen, vielleicht zu vielen Kontexten lässt vergessen, dass es zum Kernthema des Kolonialzeitalters immer noch vergleichsweise wenig Standardwerke gibt. Diese Sklaverei-Studie versammelt das Wissen von mehr als 50 Historikern und vergleicht die historischen Ausbeutungsverhältnisse in 15 verschiedenen Ländern.«
WELT, Sachbuch-Bestenliste
»Für die deutschsprachige Geschichtswissenschaft ist die nun erschienene Übersetzung ein Glücksfall. «
Claudia Jarzebowski, FAZ
»Die Differenziertheit ist die grosse Stärke dieses Riesenwerks: Während es einerseits zeigt, dass Sklavenhandel keine europäische Spezialität war, macht es andererseits deutlich, wie sich Plantagenwirtschaft und Rassensklaverei von arabischen oder asiatischen Praktiken unterschieden.«
Claudia Mäder, NZZ Geschichte
»Eine monumentale Summe, die ein neues Verständnis der Geschichte eröffnet.«
Le Monde
»Mehr als 50 Historiker aus mehr als 15 Ländern zeigen auf, dass man die Entstehung von Bürgerrechten und Demokratie nicht verstehen kann, wenn man nicht die Entwicklung der Sklaverei seit der Antike mit einbezieht. Ein Widerspruch in unserem westlichen Denken.«
L'Echo
»Viele Debatten, Untersuchungen, Polemiken auf dieser ganz neu eingerichteten Baustelle. Doch eins ist sicher, nämlich was Paulin Ismard in seiner Einleitung ganz deutlich macht: »Die Vergangenheit der Sklaverei ist keine andere Geschichte, und sie ist nicht die Geschichte der anderen.«
L'Histoire
»Ein kollektiv verfasstes Werk verfolgt die Weltgeschichte der Sklaverei nach. Und zeigt, wie sehr diese Vergangenheit von Knechtschaft nicht nur auf den Körpern der Sklaven Spuren hinterlassen hat.«
Libération
»Ein Gemeinschaftswerk erzählt zum ersten Mal die Weltgeschichte der Sklaverei.«
Le Nouvel Observateur
»Die Abschaffung der Sklaverei (sagt Ismard) hat das Phänomen der Sklavenhaltung nicht beendet. Im derzeitigen globalisierten Kapitalismus gibt es sehr wohl ›unfreie Arbeit‹.«
Télérama
»›Welten der Sklaverei‹ lässt den Leser zurückblicken. Das Buch vermittelt, mit Wucht, einen Überblick, wie es ihn bisher nicht gegeben hat.«
Christoph Nick, Literatur.Review
»Fasst man zusammen, ist den drei Verantwortlichen mit ihrem dicken Buch ein großes Werk gelungen, das – mit Schwerpunkten in Afrika und der Karibik – die große Vielfalt lesbar macht, überzeugende Vergleiche mehrerer Sklavereien bietet und offene Debatten über Kategorien und Termini führt. Insgesamt ein wichtiger Schritt.«
Hans-Heinrich Nolte, Zeitschrift für Weltgeschichte
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