Marion Brasch bei den Literaturagenten von radioeins

Marion Brasch war zu Gast bei den Literaturagenten von radioneins und hat über ihr Buch »Winterkind und Herr Jemineh« gesprochen. Im Interview mit Gesa Ufer und Marie Kaiser spricht sie daüber, wie sie Herrn Jemineh für ihre damals 4-jährige Tochter erfand, warum sie die Zusammenarbeit mit der Illustratorin Elinor Weise so spannend fand und weshalb man kleineren Kindern längere Geschichten vorlesen kann.

Die Sendung wurde am Sonntag, den 15. September 2024 bei radioeins ausgestrahlt.

© Holmsohn

Auszug aus der Sendung:

Marie Kaiser: Mir fällt gerade noch ein, dass ich auch besonders fand, dass es ein Roman für Kinder ist. Auch darin finde ich allein in dieser Herangehensweise einen Roman für Kinder zu schreiben, steckt auch, dass man die Kinder als Leser wahnsinnig ernstnimmt.

Marion Brasch: Ja genau, also ich finde ja, dass Kinder manchmal wirklich so unterschätzt werden und dass man ihnen, auch kleineren Kindern, wirklich längere Geschichten zumuten kann und dass man, also selbst wenn sie noch nicht lesen können, wenn sie

dann lesen können eben auch erst recht. Weil wir erzählen denen Geschichten und die wollen sie ja immer wieder hören und so. Also sie haben ja Geduld, sich auf eine Geschichte einzulassen und wollen mehr davon hören und deswegen dachte ich, okay dann erzähle ich die einfach länger und mach einen Roman draus.

Marie Kaiser: »Winterkind und Herr Jemineh«, ich muss es einfach sagen, das wird bei uns zuhause nicht gelesen, das wird gelebt. Meine Tochter spielt diese Geschichten nach. Ich muss leider immer die Mecker-Rolle übernehmen, die von Herrn Jemineh, ich weiß auch nicht warum. Aber wie ist es jetzt für dich und auch deine Tochter vielleicht, diese Vorstellung, dass eure Geschichte jetzt in ganz vielen anderen Familien gelesen und gelebt wird?

Marion Brasch: Ach, das ist so toll. Also, als du mir das erzählt hast Marie, dass deine Tochter das nachspielt, das ist ja das Schönste was passieren kann. Dass so eine Geschichte plötzlich lebendig wird und durch die eigene Stimme und durch die eigene Fantasie irgendwie weitererzählt wird. […]